Coaching ist ein Verfahren zur Beratung und Begleitung von Menschen in anspruchvollen und schwierigen Berufssituationen. Coaching bezieht sich stets auf ein gemeinsam zuvor vereinbartes Coachingziel und ist damit inhaltlich und zeitlich klar begrenzt. | |
Supervision ist ein Verfahren zur Reflexion beruflicher (Problem-) Situationen. Sie dient der Erhaltung und Entwicklung beruflicher Handlungsfähigkeit. Supervision kommt immer dann regelmäßig zum Einsatz, wenn das Hauptinstrument der Arbeitstätigkeit die Beziehung ist. Dies betrifft z.B. Führungskräfte, aber vor allen Dingen Beschäftigte in sozialen Berufen. Die regelmäßige, im Idealfall berufslebenslange Reflexion, „pflegt“ dieses Hauptinstrument, indem sie die Fähigkeit entwickelt, seine beruflichen Beziehungen professionell zu gestalten. | |
Coachs und Supervisoren versuchen sich z. T. mit viel Aufwand gegeneinander abzugrenzen. Coaching sei eher Instrument der Personalentwicklung, Supervision eher der Persönlichkeitsentwicklung, heißt es beispielsweise. Supervisoren werfen Coachs zudem oft vor, nichts anderes zu tun, als Arbeitskräfte auf subtile Weise dazu zu bringen, mehr zu leisten. Die Coachs kontern, dass die Supervision kein Verständnis für die Prozesse der kapitalistischen Wirtschaft habe. Coaching und Supervision seien praktisch nicht voneinander zu unterscheiden, lautet dagegen das wissenschaftliche Fazit des Bielefelder Organisationssoziologen Professor Dr. Stefan Kühl. | |
Ob Coach oder Supervisor: entscheidend ist m. E. daraufhin zu prüfen, inwieweit neben der nachgewiesenen Coaching-/Supervisionsausbildung der berufliche Erfahrungsschatz (die sogenannte Feldkompetenz) und die Chemie stimmt, um entsprechendes Vertrauen für eine konstruktive Zusammenarbeit aufbauen zu können. |